Wenn Sie sich die Frage stellen „wie rette ich meine Ehe“, dann haben Sie auch schon über das Ende Ihrer Ehe nachgedacht. Bevor Sie sich trennen, könnte ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie es bewerkstelligen könnten, dass es doch noch funktionieren könnte. Eine Trennung ist schmerzhaft und fraglich ist, ob mit einem neuen Mann, einer neuen Frau, die Probleme so einfach verschwinden.
Denn die Gewohnheiten, die Verhaltensweisen, die Beziehungsmuster und diverse Einstellungen nehmen Sie ja mit in die nächste Partnerschaft hinein. Und nicht nur das, auch die Erfahrung einer Trennung, und die damit verbundenen Verletzungen. Es gibt Ehen, die sind definitiv nicht zu retten, da ist nur noch ein Trümmerfeld wo einmal Liebe war. Aber ich glaube, das sind nur wenige, die meisten Ehen sind zu retten. Eine Krise ist immer auch eine Chance für ein besseres Miteinander, ja sogar oft ein echter Katalysator zu einer wirklich guten Beziehung.
Um eine Beziehung retten zu wollen, braucht es natürlich die Bereitschaft dazu und den Mut, sich auf Veränderungen einzulassen. Es lohnt sich sicher, sich erst einmal noch eine Chance zu geben, trennen kann man sich schließlich immer noch, wenn auch das nicht funktioniert hat.
Eine Beziehung retten zu wollen erfordert allerdings ehrliche Arbeit an sich selbst und eine Veränderung in den Bereichen, in denen man selbst zum Scheitern der Beziehung beigetragen hat. Es ist zu einfach, die Schuld ausschließlich beim Partner zu sehen. Wer genauer hinsieht, entdeckt, dass man durch bestimmte Verhaltensweisen, Einstellungen, Sichtweisen und Glaubenssysteme durchaus und, vielleicht schon längerfristig, ebenfalls seinen Beitrag zu dieser Krise geleistet hat. Das Gute in einer solch schwierigen Situation ist allerdings, man wird sich darüber klar, was der andere einem wirklich bedeutet.
Ist die Entscheidung für einen Rettungsversuch der Ehe gefallen, dann geht es zuallererst darum, die Ursachen für die Beziehungsprobleme zu finden, denn wenn man die Ursache kennt, kann man etwas verändern. Ursachen könnten zum Beispiel folgende sein:
- Alltagsprobleme
- Streitereien
- Nebeneinander statt Miteinander
- Zuviel Nähe oder zuviel emotionale Distanz
- Vernachlässigung des Partners
- Kommunikationsschwierigkeiten
- Der Glaube funktionieren zu müssen
- Zuwenig Zeit füreinander
- Einmischung von Außen durch Schwiegermütter- oder Väter
- Machtspielchen
- Eifersucht
- Zu hohe Erwartungen an den Partner
- Untreue
- Geldprobleme
- Keine oder wenig Sexualität
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Lösungen für einige der Ursachen kann man nicht von heute auf morgen finden. Das wichtigste ist, wirklich ehrlich miteinander zu sprechen, so dass jeder die Gelegenheit bekommt, seine Wünsche, seine Bedürfnisse und am Besten auch seine Gefühle mitzuteilen. Darüber hinaus könnten folgende Dinge unterstützend sein:
Sofortmaßnahmen
- sich mehr Zeit füreinander nehmen
- dem anderen seine Gefühle offenbaren
- Einander mit Wertschätzung begegnen
- Zeichen der Liebe setzen
- auf Schuldzuweisungen verzichten
- Zuhören und Verständnis entwickeln
- Loslassen
- Vertrauen in die Partnerschaft haben
- Streitkultur entwickeln
- Sich Zeit nehmen für Selbstverwirklichung
- Gemeinsame Regeln aufstellen
- Feste Zeiten für gemeinsame Unternehmungen einplanen
- Einen Eheberater/eine Eheberaterin aufsuchen
Um wirklich nachhaltige Veränderungen zu erreichen, wird es zudem notwendig sein, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Nach vielen Jahren Ehe hat man sich meist unmerklich auseinander gelebt. Viele Kleinigkeiten, Enttäuschungen oder Verletzungen haben dazu geführt, dass man innerlich aus der Beziehung gegangen ist. Und plötzlich scheint man Kilometerweit voneinander entfernt zu sein. Vielleicht gibt es auch handfeste Gründe dafür.
Um diese Entfernung zu überbrücken, wird man über das ein oder andere sprechen müssen.
Empfehlenswert ist in jedem Fall, sich beraten zu lassen, und an sich selbst zu arbeiten. Dafür eignet sich Coaching, Psychotherapie, eine Familienaufstellung, oder eine Paaraufstellung. Dadurch sind wirklich tief greifende Veränderungen in Beziehungen möglich.
Und: Es geht einem auch besser mit sich selbst.
Denn je mehr Sie sich selbst lieben und wertschätzen, desto mehr Liebe haben Sie auch zu geben. Es ist eine irrige Vorstellung zu glauben, man müsste nur den richtigen Partner finden und dann klappt das mit der Liebe. Das ist so nicht. Das hieße ja, der andere ist für mein Liebesgefühl und für mein erfülltes Leben verantwortlich.
Ich wünsche Ihnen Geduld und Ausdauer dabei, sich Ihrem einst geliebten Gegenüber wieder anzunähern, um wieder zu lieben und sich auf eine gemeinsame Zukunft zu freuen.