Eine Depression, volkstümlich auch als Gemütskrankheit bekannt, ist eine länger andauernde Herabgestimmtheit, aus der man sich selbst nur schwer wieder befreien kann. Eine Depression ist deshalb nicht mit einem Stimmungstief zu vergleichen, das auftreten kann, wenn schwierige Lebensumstände zu verarbeiten sind. Zu dieser andauernden psychischen Niedergeschlagenheit gesellen sich Angst, Antriebslosigkeit, Gefühle von Erschöpfung, Mutlosigkeit und eine abgrundtiefe Traurigkeit.
Eine Depression wird oftmals nicht erkannt, weil Symptome wie Leistungsabfall, negative Gedanken, Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, oder länger anhaltende Traurigkeit und andere negativen Gefühle nicht als Zeichen einer Depression gesehen werden. Zudem schämen sich heutzutage immer noch Menschen, wenn sie seelische Zustände oder Störungen haben und vertrauen sich anderen nicht an.
Dabei sind Depressionen gut behandelbar und verschwinden, wenn die Ursachen behoben werden. Menschen, die an einer Depression leiden, haben einen veränderten Haushalt von Neurotransmittern, das sind Botenstoffe, die an der Weiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt sind. Zudem ist meist auch zu wenig Noradrenalin und Serotonin vorhanden. Dieser Mangel kann auch medikamentös behandelt werden.
Was man gegen Depressionen tun kann
Ganz entscheidend für die Überwindung einer Depression ist aus meiner Sicht, dass die eigentlichen seelischen Ursachen in Heilung gehen. Ergänzend dazu wäre unterstützend, dass positive Bewältigungsstrategien entwickelt werden, die bei der Meisterung von Schwierigkeiten und Herausforderungen eingesetzt werden können. Dazu folgen unten im Text Tipps. Doch vorab etwas Aufklärung, was eigentlich Depressionen verursachen kann.
Warum schlechte Laune etwas Gutes hat
Ursachen in der Kindheit
- Verlust von Mutter, Vater oder anderen Bezugspersonen
- Erniedrigungen, Kritik und Abwertungen durch die Eltern
- Schicksalsschläge wie Scheidung, Krankheit, sozialer Abstieg
- Gewalt in der Familie
- Zwanghafte Sauberkeit oder Ordnungszwänge
- Liebesentzug
- depressive Elternteile
- Ablehnung durch die Eltern
Eine schwierige Kindheit, die ja prägend für das weitere Leben ist, kann in jedem Fall Auslöser für Depressionen sein, auch im späten Erwachsenenalter. Kinder vergessen nichts und im Unterbewusstsein werden alle Erlebnisse gespeichert.
Ursachen, die in der Kindheit entstanden sind, können durch Familientherapie, Familienaufstellung, psychologische Therapie und vielen andere therapeutischen Verfahren aufgearbeitet und damit gelöst werden.
Ursachen ausgelöst durch Erkrankung oder Traumata
Was auch Depressionen auslösen kann sind schmerzhafte Erfahrungen, oder traumatische Ereignisse, die einen Menschen psychisch belasten und ein Leben lang verfolgen können, wenn sie nicht aufgearbeitet werden. Auch Erkrankungen können Depressionen verursachen. Beispiele:
- Trennung, Scheidung
- familiäre oder berufliche Konflikte
- körperlicher oder seelischer Missbrauch
- länger anhaltender Stress
- finanzielle Notlage
- Einsamkeit, Isolation
- Schmerzerkrankungen
- chronische Erkrankungen
- Alkohol- Drogen- oder Tablettenmissbrauch
- schwerwiegende Erkrankungen wie HIV, Parkinson, Multiple Sklerose
Auch bestimmte Lebensphasen, in denen sich der Hormonhaushalt stark verändert, wie beispielsweise in den Wechseljahren können Depressionen verursachen.
Depressionen ausgelöst durch einen Mangel an positiven Bewältigungsstrategien
Alle Menschen werden im Laufe ihres Lebens mit schwierigen Situationen, Verlusten, Misserfolgen, Erkrankungen und anderen Problemen konfrontiert. Die einen werden damit fertig, andere nicht. Wer persönliche oder berufliche Krisen nicht verarbeiten kann, und diesen schwierigen Situationen keine positiven Bewältigungsstrategien entgegensetzen kann, ist gefährdet Depressionen zu bekommen.
Eine Bewältigungsstrategie ist die Art und Weise wie wir mit schwierigen Situationen umgehen können. Jeder wird mit Kritik, Ablehnung, Herabsetzung, Verlusten, Niederlagen usw. konfrontiert.
Die Frage ist nur: “wie gehe ich damit um?“
Das ist die entscheidende Frage, denn wir sind bestimmten Situationen ja oft machtlos ausgeliefert, und können andere Menschen auch nicht ändern, aber was wir ändern können ist unsere HALTUNG zu der Angelegenheit.
Beispiel:
Du verlierst deinen Job mit über 50 Jahren. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, entweder du siehst das als echte Chance noch etwas besseres zu finden, oder du glaubst, dass du in deinem Alter gar keine Chancen mehr auf einen vernünftigen Job hast. Welche Haltung wird wohl eher in eine Depression führen? Wie das ganze ausgeht ist ungewiss, aber Du kannst entscheiden, wie du dazu stehst. Eine positive Haltung wird dir in jedem Fall dabei behilflich sein, wieder einen Job zu finden.
Wenn Du eine positive Grundhaltung entwickeln kannst und Herausforderungen als Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung annimmst, dann hast Du die Hälfte der Strecke zum Ziel schon geschafft. Das Ziel wäre der Verlust von Depression und der Gewinn von Lebensfreude! Du bestimmst, durch welche Brille Du die Welt siehst. Beginne deinen Gedanken eine positive Richtung zu geben und in allem eine Chance zu sehen. Auch eine Depression hat etwas Gutes, sie hilft dir, unverarbeitete Dinge anzugehen, und schmerzhafte Erlebnisse zu verarbeiten. Ohne die Depression würden diese Dinge im Verborgenen weiterhin ihr Unwesen treiben und schlechte Stimmung verbreiten.
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Positive Bewältigungsstrategien:
- Selbstverurteilung stoppen und sich jeden Tag selbst Loben
- Verhaltensmuster hinterfragen und den Perfektionisten, den inneren Richter und andere Antreiber loslassen
- Abgrenzung trainieren und Nein sagen lernen
- Konflikte bewältigen durch neue Konfliktstrategien
- sich in Gelassenheit üben
- Achtsamkeit sich selbst gegenüber entwickeln
- eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrnehmen und ernst nehmen
- Gesunde Lebensweise
- Bewegung
- Work-Life-Balance herstellen
Was man gegen Depressionen tun kann
Eine ganz hervorragende Maßnahme gegen Depressionen ist Sport und Bewegung in der Natur. Es ist nachgewiesen, dass durch sportliche Betätigung wichtige Botenstoffe wie Dopamin und Seratonin ausgeschüttet werden, die für seelischen Gleichgewicht, Zufriedenheit und Gelassenheit sorgen.Darüber hinaus gibt es noch andere Möglichkeiten, etwas gegen Depressionen zu tun:
- therapeutische und beratende Hilfe in Anspruch nehmen
- eine Familienaufstellung zur Aufarbeitung von Kindheitserlebnissen und Erfahrungen
- Bewältigungsstrategien erlernen, wie Du zum Beispiel besser mit Konflikten umgehen kannst
- ein Freude-tagebuch schreiben, in dem du die Freuden deines Alltags festhältst
- jeden Abend reflektieren und aufschreiben, was an diesem Tag gut gelaufen ist
- den Fokus nicht auf die Probleme, sondern auf die Lösung richten
- dir mindestens einmal die Woche etwas gönnen, was dir Spaß macht
- dich mit Freunden treffen
- und noch einen schamanischer Tipp: Nimm einmal am Tag ein Stück Papier in die Hand und zerknülle es zu einer Kugel. Stelle dir vor, dass alle negativen Gefühle jetzt in diese Kugel verschwinden. Spüre, wie “schwer” diese Kugel wird. Wenn Du das Gefühl hast, dass alle abgeflossen sind schmeiße das Papier weg oder verbrenne es. Es empfiehlt sich für eine gute Wirkung, das zwei Wochen lang jeden tag zu wiederholen. beobachte, was sich verändert.
Es wäre schön, wenn dir dieser Artikel geholfen hat, Stimmungstiefs und Depressionen zu überwinden,