Wie kann ich Probleme in der Familie lösen?
In einer Familie ist nicht immer alles eitel Sonnenschein, sondern es tauchen auch diverse Probleme, Konflikte und Spannungen auf, was die Frage aufwirft, wie Probleme in der Familie zu lösen sind. Es gibt viele Themen, die zu Streitigkeiten führen können. Obwohl fast alle Menschen ein Bedürfnis nach Harmonie haben, ist es doch mitunter schwer, den Alltag friedlich zu gestalten. Die meisten Meinungsverschiedenheiten können ausdiskutiert werden und sind damit erledigt, aber es gibt auch Schwierigkeiten, die nicht so ohne weiteres aus der Welt zu schaffen sind. Das könnten unter Umständen folgende sein:
- Eheprobleme der Eltern
- Unterschiedliche Ansichten in Erziehungsfragen
- Einmischung in familiäre Angelegenheiten von Außen durch Großeltern oder andere Personen
- Konflikte zwischen Eltern und Kindern
- Konflikte zwischen Geschwistern
- Verhaltensauffälligkeiten von Kindern
- Schulische Schwierigkeiten eines Kindes
- Lang anhaltende Erkrankungen oder gesundheitliche Einschränkungen eines Elternteils oder eines Kindes
- Kommunikationsschwierigkeiten
- Soziale Probleme wie Geldsorgen, Arbeitslosigkeit, Erkrankungen, Suchtthematiken und andere
Eheprobleme der Eltern
Wenn die Eltern als Paar in Schwierigkeiten stecken, wirkt sich das auf die ganze Familie aus. Kinder lieben ihre Eltern und wünschen sich von beiden Liebe, Anerkennung und Unterstützung. Kinder sind sehr empathisch und leiden bei Eheproblemen der Eltern nicht nur mit, sondern versuchen auch zu vermitteln. Im schlechtesten Fall werden Kinder einseitig beeinflusst und mit in den Konflikt hinein gezogen. Als Lösung eignet sich für die Eltern eine Paartherapie, eine Paarberatung oder eine Paaraufstellung, um die Konflikte innerhalb ihrer Beziehung zu lösen. Das entspannt alle Beteiligten und stellt die Harmonie wieder her.
Unterschiedliche Ansichten in Erziehungsfragen
Es gibt tausend Meinungen und unterschiedliche Vorstellungen, was die „richtige“ Erziehung von Kindern angeht. Grundsätzlich sollten die Eltern sich auf einen gemeinsamen Kurs in Erziehungsfragen einigen, der dann auch so eingehalten wird, denn sonst wissen die Kinder nicht woran sie sich zu halten haben und versuchen vielleicht sogar, die Eltern gegeneinander auszuspielen. Diskussionen über Erziehungsfragen im Beisein der Kinder sind kontraproduktiv und schwächen die Position der Eltern. Eine einheitliche Haltung der Eltern dagegen gibt Kindern Schutz, Halt, Führung und Anleitung.
Einmischung in familiäre Angelegenheiten von Außen
Erziehungstipps oder Ratschläge von Großeltern, Onkeln und Tanten oder anderen Familienmitgliedern sind zwar nett, können aber über Kreuz liegen mit den eigenen Vorstellungen. Erziehungsberechtigt sind letztlich die Eltern und damit auch verantwortlich. Deshalb stellt sich bei jeglicher Einmischung immer die Frage, wer ist denn in der Sache verantwortlich und wer nicht? Derjenige der die Verantwortung trägt sollte auch entscheiden, was richtig ist und was nicht. Es lohnt sich meist, besser auf das eigene Gefühl zu hören, als auf gut gemeinte Ratschläge.
Konflikte zwischen Eltern und Kindern
Streit, Schwierigkeiten und Spannungen zwischen Eltern und Kindern sind verhältnismäßig normal, dient doch ein Konflikt auch dazu,Grenzen zu setzen und Grenzen zu akzeptieren. Je nachdem in welcher Entwicklungsphase die Kinder sind, gibt es mehr oder weniger Stress. Gewisse Grenzen der Eltern müssen von Kindern akzeptiert werden, auf der anderen Seite ist es auch wichtig, dass Eltern sich in ihre Kinder hineinversetzen, um zu spüren, was sie brauchen und wie es ihnen geht. Jedes Lob wirkt sich stärkend auf Kinder aus und jede Kritik wie ein Niederschlag, daher kann mit Anerkennung meist das gewünschte Ergebnis erreicht werden. Letztlich ist die Liebe die stärkste verbindende Kraft zwischen Eltern und Kinder, dieses Band gilt es zu halten, in jedem Fall.
Konflikte zwischen Geschwistern
Streit zwischen Geschwistern entsteht oft durch eine Ungleichbehandlung durch die Eltern, oder durch Rangkämpfe um die beste Position. Die Größeren müssen meist mehr Verantwortung tragen als die Kleineren, was sie den Geschwistern dann übel nehmen. Die Kleineren hingegen fühlen sich oft in der schwächeren Position und haben einen geringeren Selbstwert, weil die anderen Kinder in ihrer Entwicklung eben schon weiter sind. Ausgenommen sie sind das ersehnte Nesthäkchen. Eltern tun gut daran, Liebe und Anerkennung gleichermassen zu verteilen, so kann jedes Kind seinen besonderen Platz einnehmen kann.
Verhaltensauffälligkeiten von Kindern
Als erste Maßnahme wäre sicher abzuklären, ob die Verhaltensauffälligkeit gesundheitliche Gründe hat. Sind Kinder in der Schule oder zuhause verhaltensauffällig, ist es auch angebracht das familiäre und schulische Umfeld genauer zu betrachten. Kinder sind heutzutage schon früh einem großen Leistungsdruck ausgesetzt und manchmal ist auch die Freizeit stressig, weil noch Geige, Fußball oder was anderes gespielt werden muss, wo es aber auch um das Erreichen bestimmter Ziele oder um gewinnen geht. Zudem tragen Kinder unbewusst emotionale Belastungen aus dem Familiensystem, was zu einem Ungleichgewicht führen kann. Eine Familienaufstellung kann genauere Auskunft darüber geben, was das Kind braucht, um wieder in die Balance zu kommen.
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Schulische Schwierigkeiten eines Kindes
Nicht nur der Leistungsdruck macht Kindern zu schaffen, sondern auch das soziale Klima an der Schule kann für ein Kind der wahre Albtraum sein. Immer wieder werden Kinder von ihren Mitschülern gemobbt oder ausgegrenzt, was für Sensible eine sehr belastende Situation ist. Auch hier kann eine Familienaufstellung hilfreich sein, in der das Kind über die Aufstellung gestärkt werden kann. Die Eltern bekommen Klarheit darüber, was das Kind braucht um mehr Selbstvertrauen zu bekommen.
Lang anhaltende Erkrankungen oder gesundheitliche Einschränkungen eines Elternteils oder eines Kindes
Längerfristige Erkrankungen eines Elternteils sind für die ganze Familie eine Belastung und wirkt sich verstärkt auch auf die Kinder aus. Meistens leiden alle mit, was die Situation aber nicht besser macht. Eine Haltung der Akzeptanz auch gegenüber einer Erkrankung kann den Umgang mit einer erkrankten Person erleichtern. Wird der Focus in der Betrachtung auf die Stärke der erkrankten Person gelegt, wirkt sich das stärkend aus. Die Erkrankung eines Kindes ist ebenso belastend und führt zu einer Fokussierung auf das erkrankte Kind. Die Geschwisterkinder bekommen dadurch weniger Aufmerksamkeit und werden nicht nur mitleiden, sondern sich auch benachteiligt fühlen. Daher ist es wichtig, die Erkrankung nicht in den Mittelpunkt zu stellen, sondern so gelassen und zuversichtlich wie möglich damit umzugehen und auch den anderen Kindern die nötige Beachtung zu schenken.
Kommunikationsschwierigkeiten
In vielen Familien wird zwar gesprochen über dies und jenes, aber über die wichtigen Dinge wird gerne geschwiegen. Auch über Gefühle wird meist nicht so gern gesprochen, aus Angst sich verletzlich zu zeigen. Statt dessen gibt es Schuldzuweisungen, verbale Angriffe verschiedenster Art, herabsetzende Worte, Besserwisserei oder Kritik, worauf der andere dann wütend, beleidigt oder mit Rückzug reagiert. Miteinander reden bringt Segen und manchmal braucht es nur etwas Mut, um über die eigenen Empfindung sprechen zu können. Erst dann können die Anderen auch verstehen wie einem zumute ist. Durch Kommunikationstraining kann kommunizieren erlernt werden, so dass Meinungsverschiedenheiten besser geklärt werden können. Bei unüberwindbaren Schwierigkeiten kann ein Mediator oder Vermittler von außen hinzugezogen werden. Auch eine Familienaufstellung kann helfen, ein besseres Verständnis für sich selbst und andere zu gewinnen, was dann auch kommuniziert werden kann.
Soziale Probleme wie Geldsorgen, Arbeitslosigkeit, Erkrankungen, Suchtproblematiken etc.
Auch soziale Probleme belasten das Familiensystem und üben einen gewissen Druck auf den Einzelnen aus. Wenn Eltern ihren Kindern aufgrund von Geldsorgen den normalen Standard nicht bieten können, werden diese darunter leiden und sich ausgegrenzt fühlen. Da heutzutage viele Mütter allein erziehend sind, kommt das durchaus häufiger vor, als angenommen. Auch für die Eltern ist es belastend, wenn sie ihren Kindern nicht das bieten können, was üblich ist. Wenn dann noch andere soziale Missstände vorliegen oder Sucht- und andere Erkrankungen eines Elternteils, entsteht häufig ein Teufelskreis von Konflikten. Auch in diesen Fällen kann eine Beratung, eine Therapie, eine Aufstellung oder anderweitige Hilfe von Außen unterstützend sein.
Probleme in der Familie lösen kann man dann, wenn man bereit ist bestimmte Muster, Einstellungen, Vorstellungen, Meinungen und Standpunkte zu überprüfen und zu verändern. Das versetzt einen in die Lage, auch mit schwerwiegenden Problematiken besser umzugehen, oder sie lösen sich in Wohlgefallen auf.