Gelassen bleiben ist einfach, man nimmt einfach eine andere Haltung ein. Wer Gelassen bleiben kann, wird bessere Beziehungen führen, mehr Erfolg haben und gesünder bleiben. Nachgewiesenermaßen bringt Ärger nichts Gutes, allerdings gehen Menschen damit unterschiedlich um. Die einen schlucken alles runter, spielen beleidigt und ziehen sich zurück, während andere hysterisch reagieren, ihre Wut hinausbrüllen, oder sogar gewalttätig werden.
Stark emotional bestimmte Reaktionen können durchaus auch einmal etwas bewirken, wie beispielsweise bei der Wende, die zur Wiedervereinigung Deutschlands geführt hat.
Im Alltag und in persönlichen Beziehungen führen solche emotional aufgeladenen Verhaltensweisen, eher zu Frust, Anspannung, Grübel Attacken, Stimmungsschwankungen, Trennung, Konflikten und anderen Ungemütlichkeiten.
Gelassenheit lernen: die Ursachen kennen
Man fragt sich ja doch, warum man in vielen Situationen einfach so reagiert und eben nicht gelassen bleiben kann. Die Ursachen dafür sind in der Kindheit zu finden. Als Kind haben wir von den Eltern bestimmte Verhaltensweisen gelernt, und auch gewisse Erfahrungen gemacht. Vielleicht wurden wir ungerecht behandelt, haben uns ohnmächtig oder wertlos gefühlt, sind verletzt worden oder haben anderweitige Erfahrungen gemacht, durch die in uns ein bestimmtes Verhaltensmuster entstanden ist.
Diese Muster führen später dazu, dass wir in bestimmten Situationen immer wieder gleich reagieren. Das ist uns aber nicht bewusst, wir merken das gar nicht. Sich diese Muster bewusst zu machen, gibt uns die Macht über unser Handeln wieder zurück. Wenn ich weiß, warum ich so reagiere und die frühere Verletzung geheilt oder aufgearbeitet worden ist, dann ist eine gute Grundlage für Gelassenheit gelegt.
Dann schaffen es andere Menschen nicht mehr, deine Knöpfe zu drücken!
Gelassenheit lernen: Wie es einfach geht
Gelassen bleiben können, die Gemütsruhe bewahren und trotzdem einfühlsam bleiben können, wäre natürlich super, doch wie kann das gelingen?
4 Tipps, die sofort funktionieren:
Tipp1: Selbstbeherrschung
Selbstbeherrschung ist die Kunst, Impulsen von außen nicht mehr Macht über dich zu geben. Lasse dich nicht mehr aus der Ruhe bringen und beherrsche dich, wenn es trotzdem passiert. Kraft deines Willens kannst du bewusst entscheiden, wie du reagieren willst! Emotionen, Verhalten und Wünsche kannst du kontrollieren, manchmal muss man dafür unter Umständen die Zähne mal zusammenbeißen.
Tipp2: Innehalten
Wenn du dich beherrscht hast, dann halte inne. Geh innerlich einen Schritt zurück und nimm wahr, was die Gegenwärtige Situation für ein Gefühl in dir auslöst. Reagiere nicht, lasse dich von diesem Gefühl nicht beeinflussen, sondern lasse es einfach nur zu, beobachte es. Schenke diesem Gefühl einfach nur Raum.
Tipp3: Reflektieren
An was erinnert dich diese Situation? Wenn du dein Gegenüber wärst, warum würdest du dich so verhalten? Stelle dir vor, wie es wäre, wenn du dich so verhalten würdest, warum würdest du das tun? In diesem Moment verstehst du dein Gegenüber und erkennst, dass dieses Verhalten mit dir gar nichts zu tun hat.
Beispiel:
Der Raser, der dich gerade geschnitten hat, wenn du an seiner Stelle wärst, warum würdest du so etwas tun? Vielleicht um deinen Ärger abzureagieren, den du mit deinem Chef hattest, oder weil du Minderwertigkeitskomplexe hast und es den Anderen jetzt mal zeigen willst…usw.
Tipp4: Lächeln
Wenn du lächelst, kannst du dich nicht aufregen. Es reicht völlig aus, wenn du nur den Mund zu einem Grinsen verziehst. Das hilft auch, wenn dir gar nicht zum Lachen zumute ist. Allein die Muskulatur gibt die Information an dein Gehirn weiter und sofort kommst du in einen anderen emotionalen Modus! Lächle, entspanne dich und lass dir Zeit, um angemessen auf diese Situation zu reagieren.
Was Gelassenheit bewirken kann
Gelassenheit ist ein Zeichen dafür, dass du souverän und angemessen mit Situationen umgehen kannst. Das funktioniert am besten dann, wenn du erkennst, dass alle Macht bei dir ist. Du hast immer Handlungsspielraum und kannst selbst entscheiden, wie du reagieren möchtest!
Grundsätzlich gibt es Dinge, die du nicht verändern kannst. Dagegen Widerstand zu leisten ist zwecklos. Besser du entscheidest dich in solchen Situationen dafür, dich selbst zu verändern, dann bist du wieder in deiner Macht und kannst handeln.
Dinge die du verändern kannst, solltest du auch verändern. Wenn du dich dafür einzusetzen bereit bist, dann kannst du dir deine Welt so gestalten, dass sie dir gefällt!
Mehr erfahren
Mit meinem Newsletter bist du immer auf dem
Laufenden und erhältst jede Woche einen Impuls
und die aktuellen Neuigkeiten & Termine.
Gelassenheit trainieren – 12 Trainingsmethoden für den Alltag
Das Gelesene hat dir bereits Gelassenheit geschenkt? Dann ist alles wunderbar. Wenn nicht, dann liegt die Ursache tiefer, oder es braucht einfach etwas Training, um Gelassener zu werden.
Hier stelle ich dir einige Trainingsmethoden vor, die dir helfen können, gelassener zu werden:
1. Nicht reagieren
Mach es dir zum Grundsatz erst einmal gar nicht zu reagieren, das schenkt dir Zeit, beruhigt und schont die Nerven.
2. Beobachter werden
Halte nach Situationen Ausschau, die dich aufregen und bleibe in der Rolle des Beobachters. Genieße es, nur Beobachter zu sein.
3. Provokationen ignorieren
Wenn dich Leute oder Umstände provozieren, dann mache dir bewusst, dass Sie sich nur ausagieren. Du kannst entscheiden, dich nicht provozieren zu lassen, dann läuft das ins Leere.
4. Nicht zum Akteur werden
Viele Situationen sind nur deshalb nervig, weil Menschen sich aufregen. In Ruhe könnte man gemeinsam eine Lösung finden. Doch viele agieren ihre Unzufriedenheit einfach nur an anderen aus. Vermeide deshalb dich an anderen auszuagieren, atme lieber tief durch und lasse deine unangenehmen Gefühle einfach in die Erde abfließen.
5. Nein sagen und Grenzen ziehen
Viel Ärger entsteht dadurch, dass wir Grenzüberschreitungen anderer Menschen zulassen und uns dann schlecht fühlen. Wenn du nein sagst, wenn du nein meinst, hört das auf.
6. Keine gemeinsamen Feindbilder pflegen
Wie schön ist es doch, sich gemeinsam mit Freunden oder Kollegen im Kollektiv aufzuregen, wenn man sich an der Stelle einig ist. Doch das trainiert nur deine Ärger-Gewohnheit und schürt die Unzufriedenheit.
7. Gewohnheiten ablegen
Es gibt Situationen, die immer wieder gleich ablaufen. Was regt dich immer und immer wieder auf. Frage dich ernsthaft warum und versuche diese gewohnheitsmäßige Aufgeregtheit abzulegen.
8. Realistisch bleiben
Aufgrund emotionaler Zustände in bestimmten Situationen können wir nicht angemessen reagieren und verlieren die Realität aus den Augen. Nimm dir die Zeit, dich vernünftig und realistisch damit auseinanderzusetzen.
9. Stress abbauen
Wer im Stress ist, ist schon angespannt und vielleicht schon an der Grenze des Belastbaren. Dann braucht es meist nicht viel, dass das Fass zum Überlaufen kommt. Weniger Stress – weniger Ärger, und wozu sich ständig überfordern?
10. Nichts persönlich nehmen
Nachdem jeder Mensch eben aus inneren Mustern heraus agiert, kannst du dich, anstatt dich aufzuregen fragen, was das für ein Muster ist, das sich da zeigt. Das hilft dir dabei, Dinge die man zu dir oder über dich sagt, nicht zu ernst zu nehmen und vor allem nicht persönlich.
11. Energie umwandeln
Wenn du dich ärgerst ist ganz schön viel Energie in dir. Nutze sie einfach für Aktivität und wandle sie damit um. Hacke Holz, arbeite, oder treibe Sport, damit verwandelst du negative in positive Energie.
12. Meditieren
Wer regelmäßig meditiert, der kommt in einen ganz anderen Modus. Meditation regeneriert und führt in die innere Mitte zurück, da bringt dich so schnell nichts aus der Ruhe.
Gelassenheit ist eine Haltung, die durch eine positive Sicht auf das Leben entsteht. Gelassenheit ist die Kunst, sich selbst, das Leben und die täglichen Ereignisse nicht so wichtig zu nehmen.
Ich würde mich freuen, wenn dich dieser Artikel dabei unterstützen kann, gelassener zu werden.